Page 13 - perle-Konzept
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Vor allem Frauen* und Mütter* aus dem Stadtteil nutzen die Flohmarktzeiten regelmäßig. Sie können sich bei einer Tasse Tee, Kaffee oder Wasser (kostenfrei) mit anderen Frauen* oder den Mitarbeite- rinnen* austauschen und über Probleme, ihren Alltag oder ihre Familien sprechen. Hier zeigt sich ebenfalls, dass der Bedarf an solchen kleinen oder auch ernsteren Gesprächen mit Beratungsten- denzen im Stadtteil hoch ist. Für die Frauen* und Mütter* stellt die perle ebenfalls eine „Einrichtung des Vertrauens“ dar, zu der sie gerne kommen und sich nicht scheuen, um Hilfe zu bitten oder diese anzunehmen.
07. Das Team
7.1 Personelle Ausstattung
Die Einrichtung wurde bis vor kurzem von nur einer fest angestellten Diplom-Pädagogin* geleitet, die durch ihre langjährige Arbeit im Treff über eine Vielzahl an Erfahrungen hinsichtlich der Situation im Stadtteil verfügt und besonders im Bereich der Mädchen*arbeit qualifiziert ist. Zudem konnten durch ihre ständige Präsenz wertvolle Kontakte im Stadtteil erschlossen werden.
Im Frühjahr 2017 wurde nach jahrzehntelanger personeller Durststrecke eine Teilzeitstelle mit 20 Stunden Umfang auf Spendenbasis geschaffen, welche zurzeit von einer staatlich anerkannten Sozialarbeiterin* besetzt ist. Somit arbeitet, zur großen Entlastung der Leiterin*, eine zweite fest an- gestellte Fachkraft in der Einrichtung. Auch zwei weitere Übungsleiterinnen* können in 2021 für eine befristete Dauer in Teilzeit angestellt werden. Zudem richtete der Träger des Mädchentreffs perle im Jahr 2015 eine Stelle für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) ein, die von den Freiwilligendiensten im Bis- tum Essen betreut wird und jedes Jahr aufs Neue einer jungen Frau* die Chance gibt, Erfahrungen im sozialen Bereich zu sammeln, bevor sie ihre endgültige Berufswahl trifft.Relativ regelmäßig erhält die perle kleine Entlastungen im Arbeitsalltag durch wechselnde Praktikantinnen*.
Die langjährige Erfahrung im Treff zeigt, dass personelle Kontinuität und Fachkompetenz die Grund- voraussetzung für eine erfolgreiche Arbeit im Sinne der Mädchen* und Frauen* sind. Stabile Bezie- hungen und Verlässlichkeit, d.h. konstante Bezugspersonen und ein fester Rahmen sind erforderlich, um bei den Besucherinnen* das notwendige Vertrauen wachsen zu lassen, dass es ihnen überhaupt
erst ermöglicht, sich den Pädagoginnen* gegenüber mit ihren Fragen und Problemen zu öffnen.
7.2 Fortbildungen/Supervision
Auch wenn die Mädchen*arbeit nicht mehr in dem Sinne Pionierarbeit ist wie noch vor 30 Jahren, sieht sich die Mädchen*arbeit in Bezug auf die Debatte um Gendermainstreaming und der immer noch bestehenden Forderung nach „mehr Raum für Jungen*arbeit“ (die wir sehr unterstützen und eher als notwendige Ergänzung als „Ablösung“ sehen) einem neuen Rechtfertigungsdruck ausgesetzt.
Da Mädchenarbeit oft erst in der aktuellen Arbeit Form und Gestalt annimmt, ist es besonders wichtig, dass sich die pädagogischen Fachkräfte in Form von Supervision einen geeigneten Refle- xionsraum schaffen. Dies ist der perle glücklicherweise seit einigen Jahren finanziell möglich, weshalb
perle Mädchentreff – Unser Konzept
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